INSPEKTOR SVENSSON: ABSCHIEDSVORSTELLUNG [Der neue Fortsetungsroman]

"Der letzte Vorhang fällt. Eine bislang unfaßbare Bedrohung nimmt langsam Gestalt an. Mein Leben und das derer, die mir am Herzen liegen, steht auf dem Spiel. Bekannte wie unbekannte Gesichter betreten die Bühne und spielen ihre Rolle in dem Stück "Der Untergang der Erde". Ich bin Ex-Inspektor Lukas Svensson, und das hier sind die letzten Tage meines Lebens"

EPISODE 01: Bis ans Ende der Welt

Das Neue Jahr 2010 hatte sich im ewigen Lauf der Zeit längst schon in eines der alten verwandelt, ebenso wie die darauffolgenden drei. Ja, selbst das vierte Jahr im ersten Jahrzehnt des dritten Jahrtausends lag bereits in den letzten Zügen. Nur noch ein paar Minuten trennten die Menschheit vom Jahreswechsel 2014/2015. Lukas Svensson verbrachte diese Minuten in London, nahe der Tower-Bridge, zusammen mit Zehntausenden seiner Landsleute. Es herrschte ein wahres Getümmel und Gedrängel um ihn herum. Alles wartete auf den finalen Countdown, der die letzten Sekunden des alten, scheidenen Jahres begleiten sollte, und auf die Glocken Big Bens, die dann das neue einläuten würden. Der Ex-Inspektor aber war noch aus einem anderen Grunde in freudiger Erwartung. Seine Yelena war schließlich irgendwo im schienendurchzogenen Untergrund Londons auf dem Weg zu ihm. Und er hoffte inständig, daß sie es noch rechtzeitig schaffen würde bis Mitternacht. Schließlich wäre es sonst nach nunmehr 9 gemeinsamen Jahreswechseln das erste Neujahr, das sie getrennt voneinander begrüßen müßten.

Und während Lukas so wartete, ließ er gleichzeitig den zuendegehenden Silvestertag noch einmal vor seinem geistigen Auge Revue passieren. Wie immer war er um 6 Uhr aufgestanden, und wie immer hatte daraufhin ausgiebig geduscht und noch ausgiebiger gemeinsam mit seiner Frau gefrühstückt. Der Postbote hatte dann gegen 9 Uhr geklingelt und einen Brief gebracht, der Lukas wie auch Yelena in seiner Eröffnung sichtlich betrübte. Neben ein paar begleitenden und tröstenden Worten enthielt dieser Brief, der laut Poststempel direkt aus der deutschen Hauptstadt kam, vor allem ein Foto - ein Foto von einem Grab. Und wie der Grabinschrift unschwer zu entnehmen war, handelte es sich dabei um die letzten Ruhestätte von Lukas' Onkel Fritz Salomon. Hilde, die Currywurstverkäuferin vom Imbiß an der "Schönhauser Allee", hatte das Bild auf dem Friedhof aufgenommen und es den Svenssons - wie bei der Trauerfeier Mitte November 2014 vereinbart - zukommen lassen. Lukas waren beim Betrachten der schlichten Grabstelle sofort wieder die Tränen in die Augen geschossen, welche von seinen Wangen auf das Bildnis herabfielen - so wie seinerzeit die dicken Regentropfen auf das Grab vom alten Fritz herabgefallen waren, die der östliche Berliner Himmel bei dessen Beerdigung geweint hatte. Immer, wenn Lukas - wie auch heute - an das Begräbnis seines Onkels dachte, fielen ihm dabei unwillkürlich die Worte des deutschen Schriftstellers Heinrich Heine aus dem Beginn seiner Dichtung "Deutschland - Ein Wintermärchen" ein: "Im traurigen Monat November wars, die Tage wurden trüber. Der Herbst riß von den Bäumen das Laub, da reist' ich nach Deutschland hinüber". Ja, genau solch ein trauriger November war auch der des noch aktuellen Jahres 2014 gewesen, an dessen geschichtsträchtigem neunten Tag der liebenswerte Onkel für immer seine Augen schloß - und das noch dazu unter so tragischen Umständen. Die treue Seele Hilde, die dem Onkel inzwischen auch fünfmal die Woche den Haushalt besorgte, hatte ihn in seiner Badewanne gefunden, zusammen mit seinem Elektrorasierer, dessen Eintauchen ins Wasser ihm scheinbar einen tödlichen Schlag versetzt hatte. Und das wiederum nur, weil Onkel Fritz zuvor scheinbar MacGyver spielen mußte und seine alte defekte Sicherung im Flur mit Aluminiumfolie überbrückt hatte.

Den Rest des Vormittags hatte Lukas dann mit seinem Enkel Luke verbracht. Der Junge interessierte sich, seitdem er zur Schule ging, neben Detektivgeschichten vor allem für Briefmarken. Und so hatte ihm der Opa zu Weihnachten ein paar Eintrittskarten für eine Sonderausstellung im Britischen Museum besorgt, zu der er ihn nun auch begleiten durfte. Lukas selbst hatte mit Briefmarken nie viel am Hut. Er hatte nie wirklich verstanden, wie man als erwachsener Mensch soviel Gewese um ein paar gezackte Papierschnipsel machen konnte. Sein Onkel Fritz hingegen war ein echt begeisterter Sammler gewesen mit unzähligen Alben, die überall in seiner Wohnung und seinem Keller übereinandergestapelt lagen und in denen sich aus Sammlersicht sicher so manches Schätzchen verbarg. Nach Onkel Fritz' Tod hatte Lukas die Marken an Hilde verschenkt als kleines Dankeschön für ihre jahrelangen treuen Dienste. Nur ein Album mit alten deutschen Marken hatte er behalten und es bei sich im Wohnzimmerschrank verwahrt, um damit Luke zu seinem Geburtstag zu überraschen.

Mittags hatte sich der Ex-Inspektor dann mit seinem Freund Jack getroffen, der für ein paar Tage von L.A. nach London zurückgekehrt war. Sie waren gemeinsam ein Stündchen lang durch all die Geschäfte rund um dem Picadelly Circus gebummelt und hatten dann nach einem Restaurant Ausschau gehalten, wo sie zu Mittag essen konnten. Jack wirkte dabei die ganze Zeit irgendwie angespannt und auch ein wenig geistig abwesend. Als Lukas den Freund schließlich darauf ansprach, meinte der internationale Antiterrorexperte im Ruhestand schließlich: "Sag mal, Lukas, machst Du Dir denn gar keine Sorgen oder Gedanken?! Du weißt doch noch, was für ein Tag morgen ist?!". Lukas hatte genickt: "Ja, morgen ist der 1.Januar 2015, Neujahr!". Jack aber hatte nur den Kopf geschüttelt: "Nein, komm schon, Du weißt, was ich meine! Morgen ist der Tag, den Lou Cypher mit seinen Komplizen der Terrorzelle 'Final Countdown' für das Ende der Welt vorgesehen hat! Der Tag, an dem er einen weltweiten Atomkrieg auszulösen gedachte! Beunruhigt Dich der Gedanke nicht, daß wir seither weder seine Mitverschwörer noch die Stützpunkte seiner Atomrakatenbauteile ausmachen konnten?!". Nun hatte auch Lukas den Kopf hin und her geworfen: "Nein, ich denke, der Spuk ist vorbei! Ich laß mich davon nicht verrückt machen. Mir hat diese Weltuntergangsphobie anno 2012 gereicht, als alles - Hollywood sei Dank - glaubte, die Prophezeihung der Mayas würde sich erfüllen. Nein, mein Freund, ich halte es da lieber mit der guten alten englischen Losung: Abwarten und Tee trinken! Wie wärs in diesem Sinne mit einer schönen Tassen Grünen Tees zur Beruhigung und ein paar Happen zu essen. Der Chinese hier gleich um die Ecke ist einfach bombastisch, sag ich Dir!". Jack aber war bei deisem Angebot sofort einen Schritt zurückgetreten und hatte erwidert: "Nein danke, Lukas, aber ich bin noch immer satt von meinem letzten Besuch beim Chinesen. Geh Du nur allein in diesen asiatischen Foltertempel des guten Geschmacks. Ich mach derweil eine Stippvisite beim CI7 und hör mich mal um, ob mein Nachfolger Youstan Texas dem inhaftierten Cypher vor seiner anstehenden Verlegung nach Dartmoor irgendwelche neuen Erkenntnisse zu entlocken vermochte. Wir sehen uns dann morgen am Flughafen, ok?!". Damit hatte er Lukas die Hand gereicht. Der aber hatte sie augenzwinkert ergriffen und geantwortet: "Machs gut, mein Lieber! Wir sehen uns dann also im nächsten Jahr! Rutsch gut rein! Und wittere bitte nicht gleich hinter jedem Feuerwerkskörper heute nacht den nuklearen Räumungsverkauf für Mutter Erde, ok?!". Jack hatte seine Hand geschüttelt und sich dabei auch sichtlich um ein Lächeln bemüht, aber die tiefsitzende Sorge konnte ihm auch so ein kleiner Scherz einfach nicht nehmen.

Lukas Svensson hingegen war ganz unbesorgt in das Chinarestaurant "Chop Suey" gegangen und hatte sich einen Tee, eine Sauer-Scharf-Suppe, drei Frühlingsrollen und einen Teller Ente kross mit Reis bestellt. Im Anschluß an dieses erlesene Mahl aber hatte er ganz in Ruhe seinen beiliegenden Glückskeks geöffnet, welcher ihm schwarz auf weiß verkündete: "Geschriebenes Wort ist stärker als gesprochenes!". In Gedanken ersetzte er, wie er es beim Chinesen stets tat, die R's in dem Sinnspruch durch L's, und murmelte dann auf dem Heimweg die ganze Zeit leise vor sich her: "Konfuzius sagt: Geschliebenes Wolt ist stälkel als gesplochenes!". Auch Yelena hatte er den so verfälschten Spruch kundgetan, worüber sie sich köstlich amüsierte. Gemeinsam mit seiner Frau hatte er dann den Nachmittag und Abend verbracht. Erst gegen 22 Uhr waren die zwei Eheleute dann in Richtung Tower Bridge aufgebrochen, wobei Yelena noch eine SMS von ihrer Tochter Jane bekommen hatte mit der Bitte, sie von zuhause abzuholen, da Cathrin unpäßlich wäre und sie somit nicht zum Flughafen bringen könne, von wo aus sie gemeinsam mit Klein-Luke für ein paar Tage auf Kurzurlaub nach Mauritius zu fliegen gedachten. Yelena war der Bitte nachgekommen. Ihren Lukas aber hatte sie ihrerseits gebeten, schon vorauszufahren - es sei ja noch reichlich Zeit bis Mitternacht. Und Lukas hatte sich mit einem langen Kuß von ihr verabschiedet und sich dann auf den Weg in die City gemacht. Gegen 23 Uhr hatte er dort einen Anruf von Yelena bekommen, die meinte, irgendwer habe ihr scheinbar einen Streich spielen wollen. Laut Aussage einer Nachbarin wären Jane und Cathrin samt Luke allesamt wohlauf und längst unterwegs. Sie befänden sich vermutlich sogar schon im Flieger. Auch sie würde sich nun wieder auf den Weg in die City machen, so daß sie - wenn alles gut ginge - kurz vor Mitternacht am U-Bahnhof "Tower Bridge" einträfe.

Lukas warf einen Blick auf seine Taschenuhr, die 23 Uhr 48 anzeigte, und beschloß kurzerhand, Yelena entgegenzulaufen und sie vom U-Bahnsteig abzuholen. Er stieg über die leichtvereiste Treppe in den völlig menschenleeren Bahnhof hinab und betrat den Bahnsteig. Weit und breit war kein Zug zu sehen. Dafür lief an einer der Wände auf einem Monitor der beliebte 24-Stunden-Video-Nachrichten-Service "U-TUBE". Die Hinweistafel über den beiden Bahnsteigen aber erklärte plötzlich gelblich blinkend: "Betriebsstörung! Ansage beachten!". Und die Stimme eines Bahnbeamten verkündete dazu auch prompt in diesntlichem Tonfall: "Achtung, Achtung! Werte Reisende! Ladies und Gentlemen! Aufgrund eines Feuerwehreinsatzes ist der Zugverkehr auf ungewisse Zeit leider eingestellt! Bitte beachten Sie die weiteren Ansagen!". Wieder schaute Lukas auf seine Uhr, die nun bereits 23 Uhr 55 zeigte, als er plötzlich aus Richtung der Videowand eine krächzende Männerstimme vernahm, die ihn persönlich ansprach: "Hallo Mister Svensson! Schön, Sie wiederzusehen! Wie ich feststelle, warten Sie mal wieder auf Ihre Braut! Lassen Sie uns doch gemeinsam warten, ja?! Und zwar auf die 6.Minute des Neuen Jahres, zu der alles Warten ein Ende haben wird! Ja, Sir, ich verspreche es Ihnen hoch und heilig, es endet heute Nacht, Mister Svensson! Oh pardon, wir waren ja schon bei Lukas und beim Du! Oder weißt Du etwa nicht mehr, wer ich bin?! Oh je, wir werden wohl vergeßlich, Sir?! Naja, vielleicht hab ich meine Frage ja auch nur ein wenig unglücklich formuliert. Laß es mich mal so ausdrücken: Weißt Du etwa nicht mehr, wer ich war?! Womöglich hilft es Dir auch auf die Sprünge, wenn ich feststelle, daß mir das hier wie eine Art Dejavu vorkommt, was unseren letzten gemeinsamen Ausflug angeht. Die Ubahn. Der Feuerwehreinsatz. Meine Güte, wir hatten soviel Spaß zusammen. Und ich erst danach alleine, ganz alleine. Wie man am Explosionsort meine abgerissene linke Hand fand und sie zusammen mit ein paar versprengten Körperteilen des bedauernswerten Ubahnfahrers auf jenem Londoner Friedhof begrub, wo auch der liebe gute Harold Freakadelly wenig später seine letzte Ruhe fand. Und beinahe auch sein Töchterchen, wenn nur mein neuer Geschäftsfreund PreMount alias Paul Vorberg ein wenig genauer gezielt hätte. Nun ja, Nobody is perfect! Nicht mal Du, Lukas! Du dachtest ja schließlich auch, wie all die anderen Dummköpfe, ich wäre tot. Aber D.C. ist am Leben! Na dämmert's endlich, alter Knabe! DCALive. Alive wie am Leben und D.C. wie ...". Lukas Svenssons Fäuste ballten sich, wozu er wutschnaubend hervorstieß: "Derrik Crawler, Sie elender Mistkerl!". Dabei fiel sein Blick auf den Bildschirm, von wo ihm aus einer Art Abwasserkanal mit häßlichen Graffitis an den Wänden eine Schattengestalt überheblich entgegenstarrte, die krächzte: "Aber, aber, wer wird denn! Hab ich nicht schon genug gelitten nach diesem blöden Unfall mit der Handgranate. Was mußte dieser Idiot Timmy damals im Ubahnschacht auch den Held spielen und mir nachrennen. Durch die Explosion hatte ich zeitweise sogar mein Augenlicht sowie mein Gehör verloren. Und meine linke Hand eben. Zum Glück aber hatte ich mich vorsorglich abgesichert. Ein paar alte Kumpels aus den Reihen von 'Nowoij Djehn' standen die ganze Zeit über parat, um mir beim geplanten Abtransport der Bernsteinzimmerkisten zu helfen. Stattdessen brachten sie nun mich nach der Explosion über einen Nebentunnel in ein sicheres Versteck und später über die Grenze nach Polen und Rußland, wo ich unter Teilnarkose mehrere stundenlange Operationen über mich ergehen lassen mußte. Aber dafür funktionieren nun meine Sinne alle auch wieder, mein altes Gesicht ist nahezu komplett wiederhergestellt, und meine Hand ersetzt eine sehr effektive Hartgummiprothese mit Aluminiumgelenken. Damit kann man nicht nur ein kleines Stück Alufolie um die Sicherung eines alten Mannes in seiner Berliner Wohnung legen und ihm dann als letzten Gruß den eingeschalteten Rasierapparat in der Badewanne zuwerfen, weil er einem in seiner senilen Sturheit einfach ums Verrecken nicht geben will, was man so dringend von ihm haben möchte. Nein, mit dem kleinen Finger kann man sogar einen großen Knopf drücken - so einen roten, wie ich ihn momentan vor mir habe zum Beispiel!". Auf dem Bildschirm wechselte die Kameraeinstellung von Crawlers Schatten auf ein kleines Schaltpult, das im Abwasserkanal auf einem Campingtisch neben einem Laptop lag, wobei es mit letzterem scheinbar verkabelt war. Auf dem heruntergeklappten Display des Laptops aber lief eine Digitale Uhr, deren Anzeige momentan bei 23:59:49 stand. Dazu begann Crawlers düstere, Krächzstimme geradezu gespenstisch zu zählen: "10 - 9 - 8 - 7 - 6 - 5 - 4 - 3 - 2 - 1 ... Prosit Neujahr!". Lukas Svensson aber schwieg nur bedrückt. Und während vor seinen Augen die Digitalanzeige des Laptop von 00:00:00 auf X-06:00 umsprang, kommentierte die dunkle Stimme der noch dunkleren Schattengestalt geradezu triumphierend: "So, Lukas! Noch 6 Minuten! Ganze 360 Sekunden verbleiben, dann ist alles vorbei! Wie wärs mit ein paar letzten Worten? Oder vielleicht ein letztes Telefonat mit der Frau Gemahlin, die Du vor fünf Jahren noch so verzweifelt gesucht hast, um sie nun doch wieder für immer zu verlieren?". Lukas Lippen murmelten als Antwort nur ein leises: "Der Teufel soll Dich holen, mieser Verräter!". Crawlers Stimme aber entgegnete gönnerhaft: "Also gut, wenn Du mich so lieb drum bittest, dann gönn ich Dir um unserer mehrtägigen Freundschaft willen halt die letzte kleine Freude. Hier kommt der finale Anruf für Lukas Svensson! Und Action!".

Tatsächlich begann Lukas' Handy in der Brustinnentasche seines Regenmantels nahe seinem Herzen noch im gleichen Moment, wild zu vibrieren. Mit zitternden Händen befreite Svensson es aus seiner Ummantelung, drückte die grüne Taste und führte es zum Ohr, wobei er augenblicklich Yelenas liebliche Stimme vernahm: "Luki, liebes Luki, ein glücklich neues Jahr für mein Schatz! Metro haben gehabt Defekt, aber nun gleich wieder fahren werden. Ich sein in knapp 7 Minuten bei Dir, also genau um 0:07, mein geliebtes Geheimagent in Angelegenheit von Herzen in Namen von Ihres Majestät. Ich Dich küssen und drücken tausendmal, und ich Dich lieben wie verrückt! Gleich ich sein da! Gleich, Du hören mich?!". Lukas aber schrie ihr durch das eingebaute Mikrofon seines Mobiltelefons verzweifelt entgegen: "Yelena, Liebes, bring Dich rasch in Sicherheit! Such nach einem der alten Luftschutzkeller, hörst Du! Dieser Lump Crawler lebt und wird gleich eine Atombombe zünden!". Crawlers Schatten aber schüttelte in seinem Abwassertunnel nur sachte den Kopf: "Aber, aber! Wer wird denn den lieben Derrik so beleidigen, wo er Dir doch erst ermöglicht hat, überhaupt die Stimme Deiner Frau noch ein letztes Mal zu hören. Und jagt man denn seiner Herzdame solch einen Schreck ein, wo doch eh nichts mehr zu retten ist - die Menschheit nicht, sie nicht und Du auch nicht?! Aber Du kannst mir dankbar sein, denn zum Glück hab ich ja die Telefonverbindung in weiser Voraussicht nur einseitig freigegeben, so daß Du Dir die Kehle nun ganz umsonst heiser geschrien hast! Und wieviel Zeit dabei draufgeht, wenn man sich so angeregt unterhält, was, Lukas?! Schau mal einer an, nur noch 90 Sekunden bis zum großen Knall und damit zur Endlösung der Menschheitsfrage, wie sie Mister Cypher und mir gemeinsam schon seit Jahren vorschweben!". Ein teuflisches Lachen ertönte von der Videowand, aber gleichzeitig auch ein zarter Glockenton, welcher von Lukas' Handy ausging. Der leichtirritierte Ex-Inspektor warf einen Blick das Display, wo ein auftauchender Schriftzug davon sprach, daß Lukas "1 neue Nachricht" empfangen habe. Ein kurzes Kratzen am Kopf, auf das ein weiterer mutiger Druck auf die grüne Telefontaste folgte, dann erschien vor Lukas' Augen der Text der empfangenen Meldung: "Du erhälst noch einen kleinen Aufschub, was Dein Ende angeht! Vertrau auf mich, wie Du es immer getan hast! JC@Paradies. PS: Denk auch an den chinesischen Sinnspruch!". Und während auf dem Videobildschirm an der Wand die letzten 24 Sekunden des Countdowns herunterliefen, versuchte sich Lukas' Hirn angestrengt einen Reim auf diese Nachricht zu machen ... "Geschliebenes Wolt ist stälkel als gesplochenes!" ... Das gesprochene Wort kam von Crawler, und verhieß seine augenblickliche Vernichtung einhergehend mit dem atomaren Untergang der Welt. Das geschriebene aber verkündete ihm einen Aufschub und sprach von Vertrauen. Der einzige J.C. aber, den Lukas kannte, das war derjenige, der einst vor rund 2000 Jahren auf Golgatha für ihn ans Kreuz ...

Weiter kamen Lukas' Gedanken nicht, denn im Angesicht des winkenden Crawlerschattens sprang der digitale Countdown auf X-00:00 um, wozu über ihm ein dumpfer Knall ertönte, der binnen Sekunden den ganzen Bahnhof erzittern und erbeben ließ und dem eine derart starke Druckwelle folgte, daß sie Lukas zu Boden schleuderte. Dort liegend spürte er plötzlich eine ungeheure Hitze am ganzen Leib, die alles um ihn herum in Flammen aufgehen und schmelzen ließ. Nur mühsam gelang es dem am Boden Liegenden, seinen Kopf ein kleinwenig zu heben, wobei er neben sich auf Unmengen von Schutt und Geröll blickte, sowie auf ein paar offenbar mit der Druckwelle und dem Schutt durch den Bahnhofstreppenzugang bis auf den Bahnsteig geschleuderte Menschen. Deren sich überall festkrallende Körper aber wurden von lodernden Flammen innerhalb weniger Sekunden verzehrt, während sie in ihrem kurzen Todeskampf erbärmlich und herzzerreißend schrien und jaulten, bevor auch sie nur noch ein kleines Häufchen Asche auf dem staubigen Bahnsteigboden bildeten. So erwartete auch Lukas zitternd den nahen Feuertod, wobei seine Gedanken immer wieder zu ihm wisperten: "Yelena, leb wohl! Ich liebe Dich! Hörst Du, vergiß es nie, daß ich meine wundervolle Yelena über alles liebe!". Zu seinem Erstaunen aber stellte er dabei fest, daß er - wenn auch aufgrund des ihn umgebenden Drucks momentan zu keiner großartigen Bewegung fähig - völlig unversehrt blieb. Auch als sich nach einer gefühlten Ewigkeit das belastende Druckgefühl langsam legte, war an ihm - soweit er es dem ersten Anschein nach beurteilen konnte - bis auf ein paar leichten Kratzern alles heil. Daß seine Kleidung an seinem lebendigen Leib vollständig verbrannt war und er nun komplett nackt dastand, störte ihn dabei am allerwenigsten. Denn weit und breit gab es eh keine Menschenseele mehr, die an diesem Anblick Anstoß nehmen konnte. Lukas sah sich um, dann nieste er einige Male und machte sich schließlich auf wackligen Beinen auf den beschwerlichen Weg über Asche, Schutt und Geröll hinweg in Richtung Bahnhofsausgang. Es dauerte wohl eine Viertelstunde, bis er oben ankam, aber Zeit zählte für ihn in diesem Moment ja eh längst nichts mehr. Stattdessen verschleierten Tränen bei seiner Ankunft oberhalb der Erdoberfläche seinen Blick, der nun über die achso wüste Trümmerlandschaft der ehemalig so lebhaften Metropole London schweifte. Einzig und allein Big Bens Glockenturm ragte relativ unbeschadet aus all den Trümmern hervor. Und mit ihm eine vom Stadtteil Whitechapel ausgehende große gelbrote Flammenfaust, die mit ihren gräulich verräucherten Knöcheln zusehends gen Himmel strebte und in ihrer unheimlich gräßlichen Gestalt wohl das darstellte, was man schlechthin harmlos als Atompilz zu bezeichnen pflegte. Dort hingegen, wo eben noch in seinem Schatten Zehntausende Briten gemeinsam auf das Neue Jahr angestoßen hatten, da lagen nun ebensoviele kleine Aschehaufen, die allesamt einen übelriechenden Rauch absonderten.

Hier wie auch in der gesamten Umgegend waren sämtliche Anzeichen menschlichen Lebens auf einen Schlag verstummt - kein Lachen mehr, kein Weinen und kein einziges gesprochenes Wort. Nur ein leiser Wind wehte. Er wehte die Aschehaufen und den Staub gleichermaßen auseinander und durcheinander, wobei der klägliche Menschenrest und sein ehemaliger Lebensraum langsam miteinander verschmolzen, um sich dann gemeinsam endgültig und unwiderbringlich quasi im Nichts gähnender Leere aufzulösen. Vieles ging Lukas bei diesem grausigen Anblick durch den Kopf, vor allem die Gesichter lieber Menschen ... Yelena, Lisa, Luke, Jane, Cathrin, Jack, Charles, Timmy, Nina ... Alle tot ... Tot, jeder einzelne von ihnen! Und während eine schwarze Wolke über seinem Kopf unter einem gewaltigen Donnerwetter mit grell zuckenden Blitzen mächtige Schauer sauren Regens auf die tote Erde niedergehen ließ, sank Lukas im ihn umgebenden feuchten Staube langsam auf die Knie und klagte: "Warum nur das alles hier?! Warum, mein Gott?! Warum um alles in der Welt hast Du mich verlassen? Wozu läßt Du mich hier allein?" ...

Anstelle einer Antwort auf seine Fragen bemerkte Lukas ein leichtes Zucken in seiner rechten Hand, das sich quasi von Sekunde zu Sekunde verstärkte. Nur langsam realisierte er, das es sich dabei einmal mehr um die Vibrationsfunktion seines Handys handelte, welches er seit dem letzten Telefonat mit Yelena festumklammert gehalten hatte. Svensson löste die Umklammerung ein wenig und führte das - zu seinem Erstaunen - völlig unbeschädigte Mobiltelefon nach einem kurzen Druck auf die grüne Hörertaste an sein Ohr. Augenblicklich schallte es ihm dabei aus dem eigebauten Lautsprecher entgegen: "Sie haben 2 neue Sprachnachrichten ... Erste neue Sprachnachricht, empfangen heute um 0 Uhr 23 ...". Einen Moment lang blieb es still, dann aber meldete sich eine vertraute Stimme, die Lukas Svensson noch in selber Sekunde ein Meer von Tränen in die Augen trieb: "Luki, Liebes! Ich nicht wissen, was sein schief gegangen bei Anruf eben. Und da ich nicht wissen, ob Du mich haben gehört, ich Dir noch einmal sagen, daß mit mir alles in Ordnung. Ich unterwegs gewesen mit Ubahn nach Tower Hill. Aber es wohl geben noch ein Problem mit Technik. Wir jetzt stehen auf Bahnsteig in Station St.Pauls. Ich glauben, wir hier noch etwas müssen warten auf anschließendes Zug. Mein Akku von Handy auch gleich sein leer. Ich müssen Schluß machen! Gutes Neues Jahr, liebes Schatz! Ich Dich 1000 Mal küssen! Bis gleich!". Damit endete die Sprachaufzeichnung, und nach einem Pfeifton meldete sich wieder die computergenerierte Stimme der Handymailbox: "Zweite neue Sprachnachricht, empfangen heute um 0 Uhr 24 ...". Und wieder trieb Lukas die sich anschließende Nachricht Tränen in die Augen, doch diesmal keine Tränen der Erleichterung, sondern Tränen der ohnmächtigen Wut: "Unhappy New Year, alter Knochen! Ich bin's wieder, Dein ganz spezieller Freund Derrik. Nur für den Fall, daß Dich die Bombenstimmung in London noch immer nicht dahingerafft haben sollte, füttere ich Dich ab sofort täglich um diese Zeit mit den neusten Nachrichten vom Untergang der Welt. Na, bereit für ein paar Horrormeldungen der Extraklasse?! Also dann ...". Lukas vernahm ein kurzes Räuspern, dann wieder das hinterhältige Krächzen von Crawlers Stimme, die nach jener verächtlichen Einleitung nun scheinbar versuchte, dem von ihr Verkündeten etwas streng Seriöses zu verleihen: "Tag 1: Um 0 Uhr 6 zerstören zeitgleich Tausende von Atomraketen alle größeren Städte auf der Welt. Die vier größten von ihnen, auch als die 'Apokalyptischen Reiter' bezeichnet, detonieren im norwegischen Spitzbergen, im us-amerkanischen Fargo, im russischen Wladiwostok und im südafrikanischen Kapstadt. Die Menschen in allen betroffenen Gebieten verbrennen in der unvorstellbaren Hitze, die freigesetzt wird, innerhalb von Sekunden. Alles, was von ihnen zurückbleibt, sind kleine Aschehaufen - inmitten einer gigantischen Trümmerlandschaft. Weitere Meldungen folgen am morgigen Tag! Bitte empfangsbereit bleiben! Life-Over and Fall-Out, Unlucky Luke!". Mit beiden Händen umfaßte Lukas die Rückseite des rasch vom Ohr weggerissenen Mobiltelefons in Höhe des Displays und drückte auf der Vorderseite mit beiden Daumen fest zu, so als wolle er das Handy und damit auch Crawler dadurch für immer zum Schweigen bringen. Nur langsam beruhigte sich Lukas wieder und entließ schließlich den unschuldigen elektronischen Nachrichtenübermittler aus seinem Würgegriff. Stattdessen wählte er nunmehr mit zitternden Fingern Yelenas Handynummer, aber am anderen Ende meldete sich nach zweimaligem Klingeln nur die Mailbox. Ein wenig enttäuscht beendete Lukas die Verbindung. Vermutlich war der Handyverkehr infolge der Bombenschäden inzwischen komplett zum Erliegen gekommen. Und dennoch gab es für den eben noch so verzweifelten Ex-Inspektor nun gleich zwei gute Gründe für das unbedingte Festhalten an seiner Existenz. Zum einen war da Yelena, die offensichtlich die nukleare Katastrophe genauso überlebt hatte wie er selbst, zum anderen aber war auch Crawler als Urheber der von langer Hand geplanten weltweiten Massenvernichtung noch am Leben und mußte gejagt und bestraft werden. Mit diesen Gedanken erhob sich Lukas Svensson wie Phönix aus der Asche der ihn umgebenden Zerstörung und machte sich unverzüglich auf den Weg - den Weg in Richtung St.Pauls Cathedral.

Obwohl dieser Weg mit seinen 2400 Metern an sich gar nicht so weit war und normalerweise zu Fuß in einer guten halben Stunde zurückgelegt werden konnte, gestaltete er sich unter den nun vorherrschenden Bedingungen äußerst schwierig und zeitaufwendig. So mußte Lukas auf den schuttübersäten Straßen und Wegen immer wieder teilweise meterhohe Geröllhügel übersteigen, wobei er mehr als nur einmal abrutschte und sich an den scharfkantigen Gesteinsbrocken mehrfach recht schmerzhafte Blessuren zuzog. Allein die Hoffnung, Yelena bald wieder in seinen Armen halten zu können, trieb ihn unaufhaltsam vorwärts, so daß er nach etwa 8 Stunden mehr als die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte. Nun aber, direkt vor den Trümmern der eingestürzten Säule des Monument stehend, welches bislang als Mahnmal an den großen Stadtbrand von 1666 erinnerte, sah sich Svensson komplett erschöpft zu einer etwas längeren Verschnaufpause genötigt. Und so setzte er sich auf einen der überall verstreut liegenden Säulenbrocken und blickte im getrübten Dämmerlicht des staubwolkenverhangenen Vormittags kopfschüttelnd auf jene überdimensionale vergoldete Urne, die zuvor die Spitze jener Säule gebildet hatte und vor der nun mitten auf der Fish Street ein riesiger Berg aus menschlicher Asche vermengt mit den staubigen Übrigbleibseln der umstehenden Gebäude lag. Trotz seiner unheimlichen Übergröße hatte das goldstaubige Gefäß dabei nicht einmal ansatzweise das Fassungsvermögen, um die Überreste der hier in dieser Nacht eingeäscherten Londoner und ihrer Gäste in sich aufnehmen zu können. Tief erfüllt von unendlicher Bestürzung, Wut und Trauer seufzte und schluchzte Lukas laut. Allein, niemand war da, um diesen Gefühlsausbruch des Ex-Inspektors wahrzunehmen. Es gab keine einzige lebende Menschenseele hier, nicht einmal auch nur einen toten Körper hatte die höllische Feuersbrunst übriggelassen. Nur ein paar gespenstisch weiße Schatten auf dem schwarzen Asphalt zeugten hier und da von der ehemaligen Anwesenheit menschlichen Lebens an diesem arg verwüsteten Ort. Lukas erinnerte sich dabei an eine Reportage über den amerikanischen Atombombenangriff auf Hiroshima am 6.August 1945, wo die Bombe ebenfalls nur derartige weiße Flecken auf völlig verbrannter Erde zurückgelassen hatte. Mit dem wundenübersäten Unterarm rieb er sich vorsichtig den staubig-klebrigen Schweiß von der Stirn. Er war todmüde, und auch die Kehle war ihm trocken und rauh von den Strapazen seiner innerstädtischen Klettertour. Aber zu trinken gab es hier für ihn nichts. Sicher, der anhaltende schwarze Regen hatte zwischen all dem Schutt auch kleine und große Pfützen mit Wasser hinterlassen, doch die waren verseucht durch die im konterminierten Regenwasser auftretende radioaktive Belastung. Aus ihnen zu trinken bedeutete über kurz oder lang für jedes Lebewesen den sicheren Tod. Svensson war noch ganz in diesen düsteren Gedanken versunken, da wurde ihm mit einem Male erst etwas schwindelig und dann gänzlich schwarz vor Augen. Als er wieder zu sich kam, hatte sich der Himmel erneut sichtlich verdunkelt. Wobei es ihm unmöglich war festzustellen, ob dies nun allein an der Tageszeit oder auch an den Massen von dem - infolge der Detonation der Bomben bis hoch in den Himmel - aufgewirbelten Staub lag. Er zog deshalb erneut sein Handy zu Rate, dessen Display ihm als aktuelle Ortszeit 17.06 Uhr angab. Entsetzt sprang Lukas von seinem Säulenbrocken auf. Mein Gott, dann war er ja fast 8 Stunden ohnmächtig gewesen! Und Yelena wartete doch sicher schon ganz verzweifelt auf ihn. Er wählte mit dem Handy abermals ihre Mobilnummer, doch es meldete sich wieder nur die Mailbox. Lukas Schultern zuckten kurz, dann aber setzte er seine Bergtour quer durch Londons City unermüdlich fort - weiterhin angetrieben von der festen Überzeugung, seine Yelena recht bald wiederzusehen.

Es war bereits kurz vor Mitternacht, als Lukas dabei vor sich inmitten all der Trümmer das relativ unzerstörte Gebäude der St.Pauls Cathedral erblickte. Über einen letzten Geröllberg stieg er herab in das Tal des Kirchenvorplatzes, wo sich vom alles überziehenden Schwarz des Ascheregens auf dem Steinplattenboden unendlich viele kleine weiße Schatten in Form eines Pfeils zur Treppe der Kathedrale hin abhoben. Scheinbar hatten unzählige Gläubige noch in letzter Sekunde versucht, vor ihrem grausigen Schicksal Zuflucht im Hause Gottes zu finden. Die Haupteingangstür stand dabei momentan nicht nur weit offen, wie sonst üblich - nein, die Druckwelle der atomaren Explosion war hier förmlich mit der Tür ins Haus gefallen, so daß das große eichenhölzerne Tor nun mitten im Eingangsbereich im Gang der Kathedrale lag. Im Kircheninnern selbst war alles dunkel und geradezu totenstill. Lukas Svensson, der inzwischen auf der obersten Treppenstufe angelangt war, kniete vor der aus den Angeln gehobenen Eingangstür nieder und nahm sie dabei etwas genauer in Augenschein. Wie er rasch bemerkte, war das Holz zwar an der Außenseite stark angekohlt, aber die Pforte ansonsten noch völlig intakt. Vielleicht war ja wirklich etwas Wahres an dem Gerücht, von dem ihm Pastor Shepherd vor ein paar Jahren einmal berichtet hatte. Demzufolge sei das Tor seinerzeit aus kurz zuvor wiederentdeckten Bretterüberresten der Arche Noah gezimmert worden und daher praktisch unverwüstlich. Lukas wollte sich bei diesem Gedanken gerade wieder erheben, da drang wie aus dem Nichts plötzlich in seinem Rücken ein leises jammervolles Winseln an sein Ohr ...

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