INSPEKTOR SVENSSON: WANNABE SVENSSON [Der neue Adventskalenderroman]

Die folgenden Ereignisse finden zwischen 5 und 6 Uhr am Vortag zum Heiligen Abend des Jahres 2009 nach Christi Geburt statt. Alles, was Sie lesen, ereignet sich in Koordinierter Weltzeit UTC.

23.12.2009 - 05:00 UHR

[Lukas wandelt auf dem Gipfel sinnlicher Genüsse, Wannabe verwandelt sich in geradezu umwerfendem Tempo]

Nur mit einem kurzen cremefarbenen Seidennachthemd bekleidet kam Yelena Svensson schlaftrunken unter ihrer warmen Bettdecke hervor und huschte in den Flur, von woher sie jenes heißersehnte Geräusch vernommen hatte, das der Schlüssel ihres geliebten Mannes beim vorsichtigen Herumdrehen im Schloß der Wohnungstür verursachte. Die Tür wurde sachte geöffnet, und dann stand er vor ihr - durchgefroren in seinem von perlenden Regentropfen reich besetzten Trenchcoat. Sie trat einen Schritt zurück, denn sie ahnte schon, was nun folgte. Wie ein begossener Pudel schüttelte Lukas jene eiskalte Feuchtigkeit von sich ab. Dann zog er den Mantel aus und hängte ihn sorgsam an der Flurgarderobe auf. Kräftig rieb er seine Hände aneinander. Yelena aber trat wieder ein paar Schritte auf ihn zu, beugte sich zu seinen klammen, leicht angeschwollenen Handflächen herunter und hauchte ihnen ihren warmen Atem ein. Die liebevolle, zärtliche Geste wärmte dabei nicht nur Lukas' steifgewordene Finger, sondern auch sein Herz. Vorsichtig berührten ihre zarten Fingerspitzen seinen Arm, worauf sie sogleich - sich am ganzen, spärlich bekleideten Körper schüttelnd - sichtlich erschrocken ausrief: "Bosche moij, Du aber an ganzes Körper sein kalt wie Schnauze von Hund. armes Luki!". Trotz alledem zögerte sie keine Sekunde, ihre wärmespendenden Arme selbstlos um seinen bibbernden Leib zu schlingen, wozu sie ihm flüsternd zu verstehen gab: "Aber Yelena schon genau wissen, wie sie bekommen Dich warm in Null-Nix-Komma". In Lukas' Gesicht zog von einer Sekunde auf die nächste ein seltsames warmes Leuchten ein. Seine blassen Wangen erröteten, wobei er ihr zuzwinkerte: "Du meinst, wir Zwei ... Du und ich ... jetzt gleich, mitten in der Nacht". Yelena lächelte vielsagend: "Ja, und wir es heute machen gleich in Küche". Damit ergriff sie die langsam wärmer werdende Hand ihres Lukas und zog ihn mit sich ins schummrige Halbdunkel des kleinen Nebenraums. Dort angekommen ließ er sich am Küchentisch sogleich erwartungsvoll auf einem der Stühle nieder. Direkt vor seinen Augen, in seinem unmittelbaren Zugriffsbereich, aber beugte seine Yelena ihren Oberkörper verführerisch über die Spüle hinweg in Richtung Wasserkocher. Sie warf einen lasziven Blick zurück und hauchte: "Und, Dir gefallen, was Du sehen, Luki!". Svensson nickte: "Ja, das sieht schon ziemlich heiß aus. Und ich hab das Gefühl, es wird mit jeder Sekunde heißer und heißer!". Yelena beugte sich noch ein Stück weiter vor, wobei ihr kurzes Nachthemdchen langsam immer höher glitt. Was Lukas dabei zu sehen bekam und was er dabei im Verborgenen noch erahnte, beschleunigte seinen Puls. Zitternd tasteten seine Finger nach ihrem Oberschenkel und strichen schließlich sanft darüber. Er richtete sich auf und trat von hinten ganz dicht an sie heran. Seine rechte Hand strich ihr dabei behutsam das Haar aus dem Nacken. Seine Lippen aber suchten ihren Hals, fanden und liebkosten ihn, während seine linke Hand weiter an ihrer Oberschenkelinnenseite auf und ab fuhr. Sanft preßte schließlich sein ganzer Körper den ihren gegen die Spüle, wodurch ihre Hände zugleich unmittelbar vor ihrem Schoß quasi eingekeilt wurden. Yelena erschauderte und wisperte leise: "Vorsicht, Luki, Du jetzt Dein Hand lieber wegnehmen und schnell mich frei machen, ich sonst Überlaufen können nicht mehr verhindern". Lukas zog schlagartig seine Hand von ihrem Oberschenkel zurück und entließ ihren Körper aus der Umklammerung des seinen, doch es war schon zu spät. Im vorderen, unteren Teil war es an ihrem Nachthemd bereits feucht und warm geworden, wie Lukas beim zufälligen Daranvorbeistreifen seines Zeigefingers nur allzu deutlich spüren konnte. Auch Yelena trat einen Schritt von der Spüle zurück und raunte gänzlich außer Atem: "So heftig es gewesen schon lange nicht mehr. Hier vorn alles sein klatschnaß, sogar auf Fußboden". Sie griff zur Küchenpapierrolle, riß ein großes Stück ab und beseitigte damit nach und nach all das Feuchte. Anschließend warf sie das nasse Papier in den Mülleimer und grinste Lukas, der sich inzwischen wieder hingesetzt hatte, an: "Na, das ja mal war echtes Coitus interruptus. Wir dringend brauchen neues Kocher für Wasser. Nie das Teil sich schalten aus von allein, und dann es laufen über und machen großes Schweinerei in ganzes Küche". Lukas lächelte: "Naja, die Hauptsache ist doch, es ist trotz allem noch genug heißes Wasser im Kocher übriggeblieben, damit wir uns unseren heißen Tee aufgießen können". Yelena warf einen kurzen prüfenden Blick ins Innere des Wasserkochers hinein und konstatierte: "Ja, das noch so gerade reichen!". Dann nahm sie zwei Tassen und zwei Beutel schwarzen Tees aus dem Küchenschrank und stellte diese direkt vor Lukas' Nase auf den Tisch. Sie legte je einen Beutel in je eine der beiden Tassen ein und übergoß diese mit dem restlichen heißen Wasser aus dem Kocher. Das Ganze ließ sie ein wenig ziehen. Währenddessen entlockte sie dem Kühlschrank noch rasch Milch und Honig, die sie anschließend nach Entfernung der Teebeutel dem Schwarztee hinzufügte. Das dadurch entstandene, aromatisch duftende Heißgetränk aber rührte die Dame des Hauses letztlich noch mit einem Teelöffel um, den sie anschließend vor Lukas' Augen genüßlich ableckte.

Yelena legte das Löffelchen beiseite und ergriff stattdessen nun mit beiden Händen den unteren Saum ihres Seidennachthemds. Sie schob ihn ein wenig nach oben, worauf sie sich langsam wie in Zeitlupe breitbeinig auf dem Schoß ihres Mannes niederließ und ihm dabei ins Ohr flüsterte: "Du jetzt gern dürfen dort weitermachen, wo wir vorhin wurden unterbrochen, Mister Svensson". Zackig vollführte Lukas mit seiner rechten Hand vor Yelenas Augen eine Art militärische Ehrenbezeugung: "Zu Befehl, Misses Svensson, Mam!". Dann senkte er schmunzelnd seine Hand wieder und angelte damit zielsicher nach einer der Teetassen in Yelenas Rücken. Er reichte sie an seine Gattin weiter und griff dann seinerseits nach der anderen Tasse. Und während beide Eheleute im Anschluß gemeinsam Schluck um Schluck ihr köstliches nächtliches Heißgetränk genossen, wanderte Lukas' linke Hand erneut ohne Unterlaß abwechselnd an Yelenas beiden freiliegenden Oberschenkeln auf und ab. Die Erregtheit der Beiden steigerte sich dabei geradezu ins Unermeßliche. Und kaum war der Tee ausgetrunken, leckten sie sich mittels ausgiebigiger Züngeleien gegenseitig die letzten bittersüßen, milchigweißen Tropfen von den Lippen. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sich ihre Münder wieder voneinander, und Yelena fragte, ein wenig atemlos anmutend: "Du aber sein spät gekommen! Du doch haben gesagt, Du schnell wieder da sein. Nur eben rasch Büro anschauen und dann husch in Bett. Was sein geschehen?". Lukas nickte: "Tja, es kam halt alles ganz anders als geplant. Eh Chales Wannabe und ich es uns versahen, waren wir schon mittendrin in unserem ersten Fall. In Saint Pauls ist nämlich eine hölzerne Paulusfigur verschwunden, und Pastor Shepherd hat uns um Hilfe gebeten". Yelena sah Lukas erstaunt an: "Ja, aber was Du dann machen hier? Du nicht werden gebraucht? Du lassen Charles Wannabe allein mit Euer erstes großes Fall?". Lukas schaute ihr tief in die Augen: "Nun ja, ich hatte eben meine Gründe, das Feld zu räumen - drei gute Gründe, wie ich denke. Der erste Grund ist der simpelste. Mein Bett zieht mich magisch an. Weißt Du, Yel, ich bin in letzter Zeit einfach manchmal nur müde, brauche meine Ruhe und meinen Schlaf. Und jetzt sag mir bloß nicht, ich werde alt. Das macht heute nacht eh schon jeder, und außerdem weiß ich es ja selbst. Der zweite Grund, warum ich jetzt hier bin und nicht in der Detektei, ist gleichzeitig der schönste ... nämlich Du! Ich hab halt einfach ununterbrochen Sehnsucht nach Dir - Deiner Stimme, Deinen Worten, Deiner Zärtlichkeit und Deinem Körper. Und der dritte Grund für mein Hiersein, das ist nun der am schwersten zu erklärende. Ich hatte heute nacht im Büro eine sehr eingehende Unterhaltung mit Charles Wannabe. Dabei habe ich herausgehört, daß es ihn am meisten wurmt, daß er noch nie richtig beweisen konnte, was in ihm steckt. Und als dann Pastor Shepherd mit seinen Kollegen bei uns war und sein Anliegen vortrug, da hatte ich plötzlich ganz tief in mir das Gefühl, daß das die große Chance ist für meinen neuen Partner. Ich denke, dieser Fall, der eigentlich als Fall für zwei gedacht war, ist vor allem sein Fall. Und ich bin mir ganz sicher, Charles wird den Fall am Ende lösen. Mehr noch: Ich glaube, dieser Fall wird ihn für immer verändern. Ich weiß auch nicht, wie ich Dir das erklären soll. Ist halt sowas wie eine Eingebung, eine Art innerer Stimme. Verstehst Du?!". Yelenas Lippen drückten sich sanft auf die ihres Mannes, und am Ende jenes lzärtlichen Überfalls raunte sie: "Oh, Luki, ich genau wissen, was Du meinen! So es auch war, wie ich mit Dir gewesen erstes Mal zusammen an Tag von Dein Dienstjubiläum, damals bei Spazierengehen in Hyde Park. An dieses Tag ich haben geschaut immer wieder auf Dein Hände, Dein Lippen, Dein Nase, Dein Augen. Und inneres Stimme mir haben gesagt: 'Das alles sein Deins! Er sein Dein! Dein Mann! Von an heute bis zu Ewigkeit!'". Svenssons Arme umfaßten Yelenas Gesicht und zogen es behutsam an das seine heran, bis sein Mund auf den ihren traf und sich seine Zunge eindringlich den Weg durch das sich öffnende Paar ihrer Lippen bahnte.

Von so innigen Zärtlichkeiten war man derweil in den Räumlichkeiten von "Wannabe Svensson" noch meilenweit entfernt. Auch wenn man zwischen Claudia und Charles recht deutlich eine tiefe innere Verbundenheit und Sympathie verspüren konnte. Während sie sich abwechselnd recht angeregt über den anstehenden Fall und ihre heimliche, gemeinsame Leidenschaft - das Yachtsegeln - unterhielten, schauten sich gegenseitig immer wieder tief in die Augen. Charles Wannabe spielte nervös an einem goldenen Kugelschreiber, und Claudia Palmer strich sich alle paar Sekunden durch ihr gelocktes Haar. Die Zeit verging dabei für die Beiden wie im Flug. Und so war es am Ende auch keineswegs erstaunlich, daß Wannabe bei einem flüchtigen Blick auf die goldene Rolex an seinem Handgelenk plötzlich hochschreckte und ausrief: "Ach herrje, es ist ja schon bald sechs! Jetzt muß ich mich aber sputen, der Pfaffe friert sich sonst vor seiner Kathedrale noch den sündenfreien Hintern ab. Du entschuldigst doch, wenn ich Dich jetzt hier allein lasse, aber ich brauche während meines Außeneinsatzes jemanden, der hier drin die Stellung hält?! Würdest Du das für mich tun?". Claudia zwinkerte ihm zu: "Klar, mach ruhig! Ich und mein X-FILE S werden uns die Zeit schon sinnvoll zu vertreiben wissen. Und ein paar extrem schnelle Recherchen im Internet kann ich dank dem eigens für DOORS 007 entwickelten Browser WATERFOX ja auch gleich noch anstellen. Zum Beispiel, ob unser Dieb bei EBUY versucht, die Holzstatue an den Mann oder die Frau zu bringen". Charles Wannabe - der bei der Aufzählung der Gründe für die Notwendigkeit von Claudias Anwesenheit im Büro absichtlich darauf verzichtet hatte zu erwähnen, daß er ohne sie später gar nicht wieder an seiner genialen sprachgesteuerten Türschließanlage vorbei ins Büro zurückkäme - hatte sich inzwischen bereits seinen chicen Kashmirmantel aus dem Hause Lagerfeld übergeworfen. Er reichte Claudia zum vorübergehenden Abschied noch einmal die Hand und raunte: "Es ist schön, Dich hier bei mir ... also bei uns ... zu haben. Also dann, auf ein recht baldiges Wiedersehn. Ich freu mich drauf!". Er war schon im Gehen begriffen, da drehte er sich noch einmal um und angelte aus der Hosentasche ein kleines Kärtchen, das er Claudia mit den Worten in die Hand drückte: "Wo hab ich heut bloß meinen Kopf?! Hätte ich doch fast vergessen, Dir meine Visitenkarte mit meiner Wohnadresse und der privaten Handynummer zu geben. Wie sollst Du mich denn da erreichen, wenn sich was Wichtiges ergibt?! Du hast im Gegenzug nicht zufällig auch gleich Deine Nummer zur Hand?!". Claudia mußte schmunzeln. Also, wenn das jetzt eine Anmache sein sollte, dann war es so ziemlich die plumpste und gleichzeitig frechste, die sie je erlebt hatte. Schließlich gab es hier im Büro doch einen Festnetzanschluß, den der gute Charlie ja selbst hatte einrichten lassen. Und die Nummer 555-WANNABE stand ja sogar in großen schwarzen Lettern direkt vor ihren Augen unter der Wählscheibe des herrlich altmodischen Telefons, welches den Tisch zur rechten des Laptops zierte. Aber vielleicht vernebelten die gebotene Eile und die Aufregung des ersten Falls Wannabe auch nur die Sinne, so daß ihm diese einfache Möglichkeit der Telekommunikation momentan gar nicht einfiel. Sie beschloß, für den Moment an die letztere Variante zu glauben und überreichte dem guten Charlie einen Notizzettel, auf den sie in aller Eile noch ihre private Handynummer notierte. Klar hätte sie ihm die auch gegeben, wenn er sie für rein private Bedürfnisse gewollt hätte, aber das mußte sie ihm ja nicht gleich auf die Nase binden. Solchen Männern wie Charles Wannabe bekam es im allgemeinen nämlich recht gut, wenn die Frau sie ein bißchen zappeln ließ, bevor sie ihrerseits Interesse signalisierte. Das wußte sie aus eigener Erfahrung nur zu gut.

Wannabe steckte den Zettel in seine Hosentasche, bedankte sich dafür noch einmal artig bei ihr und lief dann durch die hurtig aufgerissene Bürotür das Treppenhaus hinunter, wobei er jeweils zwei Stufen mit einem einzigen Schritt seiner edlen Guccitreter nahm. Unten im Flur rannte er ungeschickterweise den jungen Saxophonspieler Saxi über den Haufen, der bei dem unsanften Zusammenprall und dem sich daran anschließenden Sturz seinen heißen Kaffee über dem alten, selbstgestrickten Wollpullover verschüttete. Wannabe, der als Verursacher des Sturzes aus dem Ganzen unverdienterweise völlig unbeschadet hervorging, ließ den zu Fall gebrachten Musiker völlig unbeeindruckt am Boden liegen. Und als Saxi ihn dann - selbst noch völlig unter Schock stehend - mit seinem nordirischen Akzent vielmals um Entschuldigung bat, herrschte Wannabe ihn sogar noch an: "Was heißt hier Entschuldigung?! Sag mal, kannst Du nicht aufpassen, wo Du hinläufst?! Man, weißt Du eigentlich, wie teuer meine Klamotten waren?". Bei dieser Frage betrachtete er den schlicht gekleideten Mann eingehend von oben bis untern und ergänzte schließlich: "Allein meine Schuhe sind mehr wert, als Du im Monat verdienst. Typen wie Du gehören um diese Zeit nicht in den Hausflur eines solch ehrenwerten Hauses! Gibt es denn nirgends ein Obdachlosenasyl oder eine Zelle im Knast, wo Du herumlungern kannst?!". Saxi, der sich derweil mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht langsam wieder vom kalten Flurfußboden erhob, erwiderte: "Aber Sir, bei allem Respekt, solche Einrichtungen sind doch alle Jahre wieder gerade in der Vorweihnachtszeit heillos überfüllt mit so bedauernswerten Kreaturen wie mir! Und draußen auf der Straße ist es momentan so bitterkalt, daß man sich nur allzu leicht den Tod holt". Charles Wannabe aber strich sich sorgfältig die Bügelfalte seiner Anzughose glatt und höhnte: "Und was geht mich das an?! Vielleicht ist das ja am Ende sogar die einzige Möglichkeit, der ständig wachsenden Überbevölkerung auf unserem Planeten erfolgreich zu begegnen ... Ach, was unterhalt ich mich denn überhaupt noch mit einem Subjekt wie Dir?! Sieh einfach zu, daß Du Land gewinnst! Wenn ich wiederkomme, will ich Deine Visage hier jedenfalls nicht mehr erblicken! Und jetzt aus dem Weg, ich hab es eilig! Es gibt schließlich auch noch Leute, die ihr Geld mit anständiger, harter Arbeit verdienen". Damit schubste er den sichtlich perplexen Saxophonisten derart grob zur Seite, daß dieser gleich noch einmal ins Stolpern geriet. Erst im letzten Moment konnte er sich an der Bank hinter sich abstützen und so seinen sonst wohl unvermeidlichen erneuten Sturz abfangen. Kopfschüttelnd schaute er dem davoneilenden Mann im noblen Zwirn hinterher. Es war kaum zu glauben, daß das derselbe Mann war, der noch vor wenigen Momenten freundlich und charmant mit seiner Sekretärin gescherzt - ja geradezu geflirtet - hatte. Es war, als hätte sich hier quasi auf dem Treppenabsatz zwischen Obergeschoß und Erdgeschoß horrorfilmreif die schockierende Umwandlung von Doctor Jekyll in Mister Hyde vollzogen. Charles Wannabe selbst aber hetzte - all dessen völlig ungeachtet - inzwischen mit flüchtigen Blick auf seine Uhr aus dem Haus auf die Straße, stieg in seinen roten Ferrari und raste mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durch die verregneten Londoner Straßen - der inneren Stimme seines eingebauten Tam Tam Navis folgend - der Saint Pauls Kathedrale entgegen ...

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